Die Baumusterlokomotiven 05 wurden auf konventionelle Art konzipiert, wobei sich der damalige Baudezernent Wagner gegen den Zuständigen in der Hauptverwaltung, Friedrich Fuchs, durchsetzen konnte. Fuchs hielt bei den hohen Geschwindigkeiten bis max. 175 km/h einen Frontführerstand für die Streckenbeobachtung für erforderlich. So wurde als Kompromiss eine dritte Maschine in Auftrag gegeben. Wegen des weiten Weges vom Tender zur Feuerbüchse vorne konnte keine Steinkohle verwendet werden. Es war zu wählen zwischen Öl und Kohlenstaub, wobei Öl aus Gründen der schwierigen Beschaffung ausschied. Steinkohlenstaub war aber durch die zahlreichen Bergwerke im Ruhrgebiet vorhanden.
Am 22. Juli 1937 wurde die 05 003 mit Frontführerstand und vornliegendem Stehkessel der Öffentlichkeit anlässlich der 100-Jahrfeier der Firma Borsig vorgestellt, und zwar ebenfalls im roten Farbkleid wie ihre Schwester-Loks. Über eine Rohrleitung mit einer Länge von 14 m wurde Kohlenstaub aus dem Tender gefördert und in die Feuerbüchse eingeblasen. Dieses Verfahren bereitete im Betrieb allerdings verschiedene Schwierigkeiten, sodass die Lok bereits 1944 in die konventionelle Form und auf Stückkohle-Feuerung umgebaut wurde. Gleichzeitig wurde auch die Verkleidung entfernt. Ab Februar 1945 ging sie, nun in Tarnfarbe, wieder in Betrieb.
Das Kriegsende hat sie relativ unbeschadet überstanden und so war sie die erste der drei 05er-Maschinen, die nach einer Grundüberholung bei der Firma Krauss-Maffei mit neuem Kessel in gewohnter klassischer Gestalt wieder im hochwertigen Schnellzugdienst der Deutschen Bundesbahn eingesetzt werden konnte.